Von den Slums der in den fünfziger Jahren rapide industrialisierten Stadt Hongkong begibt sich Scheler auf die damals noch als Formosa bezeichnete Inselgruppe und Konfliktzone Taiwan. Es ist der Ort, an dem die geflüchteten Nationalisten der chinesischen Republik und die kommunistische Volksrepublik China ihre Machtansprüche ausfechten. Die Quemoy-Krise von 1958, in deren Verlauf die Volksrepublik vom Festland aus die Inseln Quemoy und Matsu bombardiert, wird einer der Nebenschauplätze des sich global manifestierenden Kalten Krieges.
Die Kulturrevolution ist 1967 voll im Gang, und Scheler bucht den aufregendsten Pauschalurlaub, den ein deutsches Reisebüro zu dieser
Zeit zu bieten hat. Drei Wochen lang reist er in die Volksrepublik China. Allerdings als Tourist mit Kamera, denn Journalisten sind nicht erwünscht.
Das Aufgenommene ist allerdings selten touristisch. Einige Bilder zeigen Land und Leute, als wäre der Fotograf für ein Reisemagazin unterwegs, andere dokumentieren ein Land im politisch-kulturellen Umbruch.